Das Wolkenhuhn
Verfasser und Copyright R. Bode

Wohl endlos schon, im ewig Dunkeln,
kein Mond scheint dort, kein Stern am
Funkeln, das Wolkenhuhn, in aller Pracht. Die Turmuhr schweigt, es ist halb acht.
Vielleicht ist´s auch schon kurz vor
knapp. Wer kann das ahnen, schätzt
es ab?
Bedrückend still, kein Laut, kein Weh´n,
nichts zu hören, nichts zu seh´n.
Ahnungsträchtig, düster, schwer.
Man sieht nicht Hand vor Augen mehr.
Doch da! Ein Licht! Wenn auch nur klein!
Der Wegknecht tritt zur Tür herein,
in schwiel´ger Hand, der trübe Span, auf
dass er was erkennen kann.
Dick, schwer und feucht umhüllt die Luft
ihn. Kaum kann er atmen, doch er ruft
mit hohler Stimme, grambeladen
hinein in modrig
dicke Schwaden:
"Wie kann man so
verschlafen sein?
Mach´s Fenster
auf, laß Luft
herein, es ist
schon Mittag,
komm jetzt raus!
Den Mief hier
hält doch
keiner aus!"